Auszug aus der SÄCHSISCHEN ZEITUNG vom 03. April 2018
Die Landesbühnen holen mit Eduard Künnekes „Der Vetter aus Dingsda“ reichlich zwei Stunden Operettenglück nach Sachsen.
In Radebeul findet auch die Musik ihre passenden Interpreten, jede Melodie ihre tragfähige Stimme und jede Type ihren Komödianten.
Jan Michael Horstmann dirigiert die Elbland Philharmonie Sachsen. Das hat Schwung und Schmelz wie man es sich wünscht.
Manuel Schöbel, regieführender Intendant, hat die Figuren genau erzählt.
Jeder weiß, wie er zu wem steht, welcher Gag zieht und wo die Grenze
ist, welche Figur sich ungehemmt ausleben kann und wo gerade die
spielerische Reduktion theatralische Wirkung entfaltet. Der Witz der
Dialoge wird sicher in den kommenden Vorstellungen immer flotter und
besser auf den Punkt finden. Till Nau hat die kleinen Tänzchen
einstudiert, die Choreografien, die mancher Nummer ein wenig
Revueglimmer geben, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Welcher Liebende wünscht sich schon, dass alles immer bleibt, wie es ist? Wem hängt Schlaraffenland nicht irgendwann zum Halse raus? Aber mal für zwei Stunden im Theater wird es gerne genommen, man muss nicht immer die Welt verbessern und sich ihre Missstände vergegenwärtigen. Das Publikum mag es auch mal so und applaudierte am Premierenabend lange.
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